Rettet die Schulkrankenschwestern!

Kathrin Dannenberg

Verletzungen behandeln, untersuchen, trösten, zuhören, beraten – all das tun Schulkrankenschwestern seit fünf Jahren an Brandenburger Schulen. Sie sind Teil eines Projekts der AWO Potsdam und heißen eigentlich Schulgesundheitsfachkräfte. 2017 nahmen die ersten von ihnen ihre Arbeit auf. Inzwischen arbeiten 18 Schulkrankenschwestern an 27 Schulen. Bisher werden sie überwiegend vom Land finanziert.

Ihre Aufgaben sind zahlreich und gehen weit über das Pflasterkleben hinaus. Sie versorgen Verletzungen oder lindern Beschwerden und bieten Projekte für ein gesundes Leben an. Sie betreuen chronisch kranke Kinder und Kinder mit Behinderungen, unterstützen den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst und pflegen den Kontakt mit anderen Professionen und Institutionen. Gerade in der Corona-Pandemie haben die Schulkrankenschwestern gezeigt, wie wichtig sie sind – sie waren unter anderem dafür zuständig, Hygienepläne zu entwickeln und umzusetzen. Das Projekt wurde wissenschaftlich begleitet. Vor dem Start gab es eine Machbarkeitsstudie, seit es läuft, wurde es durch weitere Studien ausgewertet. Sie kamen allesamt zum selben Fazit: Die Schulgesundheitsfachkräfte sind sinnvoll – und sie sollten vom Projekt zur Dauereinrichtung werden.

Eigentlich sollte jede Schule in Brandenburg eine Schulkrankenschwester bekommen. Doch selbst die 18 Stellen, die es schon gibt, sind in Gefahr: Die Landesregierung sieht in ihrem Haushaltsentwurf keine Mittel mehr für sie vor. Das heißt, nach derzeitigem Stand gehen die Betroffenen zum Jahreswechsel in die Arbeitslosigkeit und die Schulen verlieren eine wichtige Stütze. Die Linksfraktion will es soweit nicht kommen lassen. Wir haben beantragt, die Schulkrankenschwestern zu erhalten. Zwar wurde dieser Antrag abgelehnt, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Am 3. November wird das Projekt im Sozialausschuss des Landtags verhandelt. Wir versprechen, wir bleiben am Ball.

Zum Antrag; zum Mitschnitt der Rede.