Für Ferien ohne Leistungsdruck - Bildung ist mehr als Schule

Isabelle Vandre

Auch Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Freizeit und echten Erholungsurlaub, nachdem ihr Alltag zuletzt meist auf die Schule reduziert wurde. Jugendbildungsstätten ermöglichen solche Erholung und bieten jungen Menschen einen Ort des sozialen Miteinanders, für Kreativität und Persönlichkeitsentfaltung. Deshalb war die Kritik laut, als die Landesregierung letztes Jahr Ferienprogramme nur unter Einbindung von Lehrkräften förderte, derweil Jugendreferent*innen in Kurzarbeit gingen.

Aus Fehlern sollte man lernen, das wird jungen Menschen schon früh beigebracht. Die Landesregierung legt ihr letztjähriges „Ferienprogramm in Verbindung mit Lernangeboten“ jedoch fast unverändert neu auf und verlangt jetzt sogar, dass Kinder sich „individuell erkennbare Leistungsrückstände“ von der Schule attestieren lassen, um überhaupt teilnehmen zu dürfen. Damit untergräbt sie erneut die Eigenständigkeit der außerschulischen Lernorte und stigmatisiert Kinder und Jugendliche.

Doch Bildung ist mehr als Schule, weshalb wir in unserem Antrag gefordert haben, die Ferienprogramme der Jugendverbände und Jugendbildungsstätten ohne Stigmatisierung, schulischen Leistungsdruck und finanzielle Hürden zu ermöglichen und die Familienurlaubsförderung des Landes auszuweiten und angemessen zu bewerben. Praktisch alle Redner*innen der Regierungsfraktionen (außer der Bildungsministerin) teilten unsere Analyse und zum Teil auch unsere Kritik, nur zustimmen wollten sie nicht.

Zum Antrag; zum Mitschnitt der Rede.