Lausitzer Strukturwandel braucht Angebote für Fachkräfte sowie mehr Teilhabe und Kommunikation

Anke Schwarzenberg

Zur heutigen Beratung zum Ersten Bericht über die Evaluierung des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) im Sonderausschuss Strukturentwicklung in der Lausitz erklärt Anke Schwarzenberg, strukturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Landtag Brandenburg:

 

„Durch das Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung wurde heute im Sonderausschuss meine Forderung bestätigt: Angesichts des Fachkräftemangels brauchen wir mehr Fokus auf Ausbildung und Fachkräftegewinnung in allen Bereichen. Den akuten Wettbewerb um die Fachkräfte spüren die Handwerksbetriebe schmerzlich. Ihre Arbeitskräfte werden von der Deutschen Bahn AG quasi aufgesaugt. Deshalb bedarf es einer großen Fachkräfteoffensive in allen Bereichen. Dazu gehört auch die Stärkung und Förderung einer Willkommenskultur.

Aber auch die so genannten weichen Faktoren, wie bezahlbarer und attraktiver Wohnraum, Kitas und Schulen werden immer entscheidender. Auch Lausitzer Bruttolöhne von nur 84 Prozent des gesamtdeutschen Durchschnitts sorgen nicht für mehr Zuzug. Fördergelder müssen deshalb an Tarifbindung und guten Arbeitsbedingungen geknüpft werden.

Auch in meiner Forderung nach einem Teilhabefonds fühle ich mich durch das Leibnitz-Institut bestätigt. Damit könnte die Bürgerregion über kleinere Projekte im ländlichen Raum insbesondere auch für Kinder- und Jugendliche umsetzen lassen und Netzwerke aufbauen, um vor Ort in der Fläche jenseits der geplanten Leuchttürme Ansprache und Kommunikation zu ermöglichen. Denn der ganze Prozess des Strukturwandels muss dringend transparenter und breiten Schichten der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Es geht uns um die Stärkung der Bürgerbeteiligung, der Kinder- und Jugendbeteiligung. Das Ziel muss sein, dass die Lausitzerinnen und Lausitzer Ergebnisse direkt positiv wahrnehmen. Der Strukturwandel darf nicht über die Köpfe hinweg stattfinden, sondern muss zu einem gesamtgesellschaftlichen Projekt wachsen. Dafür braucht es eine ehrliche und gleichberechtigte Teilnahme und Teilhabe der Menschen am Lausitzer Strukturwandel.“