Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum Rheinsberg: Medialer Super-Gau für einen Bürgermeister

Isabelle Vandre

Bezüglich der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 3201 „Kurt-Tucholsky- Literaturmuseum Rheinsberg“ erklären Isabelle Vandre, kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Brandenburger Landtag, und Freke Over, Stadtverordneter der Linken in Rheinsberg:

„Das Kurt- Tucholsky- Literaturmuseum ist eine Einrichtung kultureller Bedeutung, die weit über Rheinsberg hinaus strahlt. Ich bin froh, dass die Landesregierung diese Einschätzung teilt. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur hat zudem unsere Befürchtungen bestätigt. Eine Zusammenführung der Museumsleitung mit der Tourismusinformation zu einer Marketingstelle, stellt einen qualitativen Einschnitt für das Literaturmuseum dar und gefährdet dessen Zukunft. Deswegen muss diese Zusammenlegung abgewendet werden,“ so Isabelle Vandre.

Freke Over dazu ergänzend: „Wir hatten schon befürchtet, dass sich die Erzählungen des Bürgermeisters, er hätte bei Gott, der Welt und der Landesregierung um Hilfe für das Museum gebeten, als heiße Luft entpuppen würden. Jetzt ist klar: Außer einem Brief an den Ministerpräsidenten mit einem rechtlich unmöglichen Vorschlag vor fünf Jahren waren es tatsächlich wieder nur Geschichten. Es geht anscheinend doch darum, was viele Freie Wähler unverhohlen sagen: dass sie das Museum schließen wollen, weil ihnen Tucholsky politisch ein Dorn im Auge ist.

Wichtig festzustellen ist, dass die angeblichen Einsparungen im Haushalt beim Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum aus der Kurtaxe und der Tourismusabgabe kommen. Damit können sie entgegen der Behauptungen des Bürgermeisters überhaupt nicht für Schul- oder Straßenneubauten eingesetzt werden. Was für Rheinsberg bleibt, ist ein medialer Super-Gau, den der Bürgermeister ausgelöst hat und den es in unserem KKW zum Glück nie gegeben hat.“

Sie finden die Antwort auf unsere kleine Anfrage im Anhang sowie unter diesem Link.