Klartext beim Wasserbedarf für Wasserstoffproduktion dringend geboten

Thomas Domres

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie hat die Studie „Wasserverbrauch im Kontext der Wasserstoffproduktion im Land Brandenburg“ vorgestellt. Dazu erklärt der umweltpolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag Brandenburg, Thomas Domres:

Wenn für Minister Steinbach laut Mitteilung die Kernaussage der neuen Studie darin besteht, dass genügend Wasser für die Wasserstoffproduktion vorhanden sei, lässt das Schlimmes befürchten. Offenbar soll die Wassermangelsituation weiter schöngeredet werden.

Die Studie selbst trifft wesentlich differenziertere Aussagen und betont, dass regionale Untersuchungen zur Wasserverfügbarkeit für alle Standorte dringend erforderlich sind. Beispielsweise heißt es in der Studie zur Lausitz: ‚In der Spree ist aufgrund des Wegfalls der Sümpfungswassereinleitungen in den kommenden Jahren aufgrund des Braunkohleausstiegs nur bei Schaffung neuer Speicherkapazitäten und Erhöhung des Dargebots durch Überleitungen aus anderen Einzugsgebieten eine Entnahme von Oberflächenwasser für die Wasserstoffproduktion zusätzlich zu den anderen Nutzungsanforderungen praktikabel. Eine Wasserstoffproduktion größeren Umfangs wird im Spreegebiet als nicht realisierbar eingeschätzt.‘

Genau dort soll aber die Wasserstoffproduktion eine wesentliche Rolle im Strukturwandel spielen. Und die dringend notwendigen Entscheidungen zu Speicherkapazitäten und Überleitern schiebt die Landesregierung auf die lange Bank. Die Forderung des Landtages, bei Industrieansiedlungen einen frühzeitigen Wassercheck vorzunehmen, darf nicht länger ignoriert, sondern muss endlich umgesetzt werden.

Ebenso ist es unabdingbar, dass dem Gesamtkonzept zum Wasser ein finanziell untersetztes Umsetzungskonzept folgt. Hier ist die gesamte Landesregierung in der Pflicht. Eine Vogel-Strauß-Politik schadet dem Land, der Wirtschaft und zu aller erst dem Landschaftswasserhaushalt.

Wasserstoffproduktion aus Erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Grundpfeiler für die Energiewende und den Klimaschutz. Aber der Aufbau darf nicht, wie bei Tesla geschehen, zu Lasten der Wasserversorgung einer ganzen Region gehen. Sorgfältige Analyse und Standortwahl sind notwendig statt politisch bestimmtem Wunschdenken! Die Landesregierung muss schnell die fachlichen Grundlagen für die Bewertung der Wasserverfügbarkeit schaffen und Entscheidungen zur Wasserversorgung auf den Weg bringen.