Jagdgesetznovelle gescheitert: Wie geht es nun weiter mit dem Waldumbau?

Thomas Domres

Das Agrar- und Umweltministerium hat nach Medienberichten einen stark abgespeckten Entwurf für die Änderung des Brandenburgischen Jagdgesetzes erarbeitet. Dazu erklärt der agrarpolitische Sprecher der Linksfraktion in Brandenburg Thomas Domres:

"Nun ist also die Katze aus dem Sack: Die große Reform des Jagdrechts ist abgeblasen. Offenbar konnten sich SPD, CDU und Bündnis90/Grüne nur auf marginale Änderungen im Jagdgesetz verständigen. Ob der kleinste gemeinsame Nenner geeignet ist, überhaupt Verbesserungen zu erreichen, werden wir im parlamentarischen Verfahren genau prüfen.

Minister Vogel ist mit dem Anspruch angetreten, mit grundlegenden Änderungen im Jagdgesetz vor allem die hohen Verbissquoten bei jungen Bäumen in den Griff zu bekommen – als Voraussetzung für den großflächigen Waldumbau. Das ist nun offensichtlich gescheitert. Das Ministerium hat es leider versäumt, die Auswirkungen der vorgesehenen Änderungen genau zu untersuchen und mit den Betroffenen gründlich zu beraten. Die Brandenburger Linksfraktion hatte frühzeitig vorgeschlagen, die fachlichen Grundlagen bei einem Runden Tisch zu besprechen, denn es war klar, dass die Auffassungen weit auseinandergehen. Tiefgreifende Änderungen können aber nur gemeinsam mit der Jägerschaft umgesetzt werden. Leider wurde dieser Vorschlag nicht aufgenommen und nun steht die Koalition vor den Scherben ihrer Jagdrechtsnovelle.

Das Agrarministerium wird eine ehrliche Bestandsaufnahme der Auswirkungen auf den Waldumbau machen müssen. Brauchen wir doch wieder mehr Zäune im Wald? Diese und weitere Fragen müssen jetzt beantwortet werden. Das ist für widerstandsfähige Wälder und für den Klimaschutz von großer Bedeutung.“