Deutschlandticket: Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg muss auf neue Füße gestellt werden

Andreas Büttner

Wenn, wie zuletzt von der Verkehrsministerkonferenz angekündigt, zum 01.04.2023 das 49-Euro-Ticket kommt, hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) ein Problem. Denn ein Großteil seines Ticketangebots wird damit unattraktiv.

 

Eine beispielhafte Pendlerin aus Brandenburg, die bisher mit einer VBB-Umweltkarte für Berlin ABC plus einen Landkreis unterwegs ist, wird dann zwischen 65,95 Euro und 75,43 Euro sparen – wenn sie zum sogenannten „Deutschlandticket“ wechselt.

Dazu erklärt Andreas Büttner, verkehrspolitischer Sprecher:

"Eigentlich erwarte ich von Verkehrsminister Guido Beermann einen Vorschlag, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg mit dem Start des ,Deutschlandtickets‘ auf neue Füße gestellt werden soll. Not tut ein attraktives Regional-Abo und ein deutlich ermäßigtes Ticket für Schülerinnen und Schüler, Rentnerinnen und Rentner, Azubis und Sozialleistungsbeziehende.

Doch der Verkehrsminister hält stattdessen daran fest, zeitgleich zum Start des ,Deutschlandtickets‘ die bisherigen VBB-Fahrpreise um fast 6 Prozent zu erhöhen. Er produziert damit eine Lose-Lose-Situation: Weder wird Menschen mit kleinem Einkommen geholfen, für die 49 Euro noch immer zu teuer sind. Den Verkehrsunternehmen hingegen drohen noch größere Einnahmeverluste in kurzer Zeit, weil die Preiserhöhung die Abwanderung der VBB-Abo-Kundschaft zum ,Deutschlandticket‘ beschleunigen dürfte.

Anstelle der Landesregierung legt die Linksfraktion heute einen Vorschlag vor, wie der neue VBB-Tarif aussehen und in die Logik des ,Deutschlandtickets‘ eingebettet werden könnte. Nachdem die Grünen kürzlich ähnliche Vorschläge gemacht haben, laden wir die Koalitionsfraktionen herzlich ein, unserem Antrag im Landtag zuzustimmen!"