10 Jahre nach Schließung der Haasenburg: Geschehenes Unrecht endlich entschädigen!

Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Cottbus zur Unrechtmäßigkeit der Entziehung der Betriebserlaubnis der Haasenburg GmbH bringt die Brandenburger Linksfraktion diese Woche einen Antrag dazu ins Dezemberplenum ein. Am 19.12. jährt sich zudem der Auszug der letzten Kinder und Jugendlichen aus den Heimen der Haasenburg zum zehnten Mal.

Dazu erklären Kathrin Dannenberg, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Brandenburger Landtag, und Isabelle Vandre, Mitglied der Linksfraktion, die sich seit Längerem mit dem Haasenburg Skandal befasst:

„Wir wollen mit unserem Antrag ein Zeichen setzen. Seit 10 Jahren kämpfen die ehemaligen Kinder und Jugendlichen der Haasenburg immer wieder darum, dass das ihnen widerfahrene Leid in Form von Gewalt, Zwang und Isolation endlich anerkannt wird. Das Urteil des Verwaltungsgerichts hat vielen von ihnen erneut den Boden unter den Füßen weggerissen. Auch, weil ihre individuellen Entschädigungsklagen von diesem Grundsatzurteil abhängen. Deswegen braucht es ein Signal des Landtags. Wir stehen an der Seite der jungen Menschen und fordern das Bildungsministerium dazu auf, gegen das nicht hinnehmbare Urteil des Verwaltungsgerichts juristisch vor zu gehen,“ erklärt Kathrin Dannenberg.

Isabelle Vandre dazu ergänzend: „Verantwortung für das Geschehene zu übernehmen, bedeutet auch, die heute Erwachsenen bei der Verarbeitung des Erlebten zu unterstützen. Das Bildungsministerium muss um die Revision des Urteils kämpfen. Die ehemaligen Kinder und Jugendlichen der Haasenburg können dies jedoch nicht noch weitere Jahre tun. Sie müssen die Chance bekommen endlich die Haasenburg hinter sich zu lassen. Wir fordern von der Landesregierung die Einrichtung eines Entschädigungsfonds für die Kinder und Jugendlichen der Haasenburg. Damit sollen sowohl Therapiemaßnahmen bezahlt, als auch direkte Entschädigungen ermöglicht werden.“ 

Den Antrag der Linksfraktion „10 Jahre nach Schließung der Haasenburg: Geschehenes Unrecht endlich entschädigen!“ finden Sie im Anhang und unter diesem Link.