Tarife gegen Altersarmut: Tariftreuegesetz zum Equal Pay Day

Sebastian Walter

Anlässlich des heutigen Equal Pay Days erklärt der arbeitsmarktpolitische Sprecher und Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag Brandenburg, Sebastian Walter:

 

„Frauen verdienen 20 Prozent weniger als Männer, die den gleichen Job machen. Da, wo tariftreu gezahlt wird, beträgt die Lücke nur 10 Prozent. Wenn wir jetzt nichts gegen diese Lücke tun, schlägt sich das vorhersehbar in Altersarmut für Frauen nieder. Der OECD-Ländervergleich zeigt, dass Männer in Deutschland etwa 1300 Euro Rente bekommen. Damit liegen sie knapp über der relativen Armutsgrenze und bekommen über die Hälfte mehr als Frauen mit durchschnittlichen Altersbezügen von 830 Euro. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: niedrigere Einkommen, höhere Teilzeitquote und Unterbewertung der Pflegearbeit. Das ist untragbar!

Der erste Schritt muss jetzt sein, durch eine Tariftreueregelung und höhere Vergabemindestlöhne nicht nur für ein höheres Lohnniveau insgesamt zu sorgen, sondern auch für eine Annäherung der Gehälter von Frauen und Männern. Der nächste Schritt ist die Einführung der 30-Stunden- bzw. 4-Tage-Woche: Das wird die Teilzeitquote bei Frauen reduzieren und die Care-Arbeit zwischen den Geschlechtern gerechter verteilen. Der dritte Schritt ist es, Kindererziehung und Pflege von Angehörigen gerechter zu bewerten. Diese drei Schritte sind jetzt dringend notwendig, um die Lohn-Ungleichbehandlung von Frauen und Männern zu beenden und die drohende Altersarmut von Frauen zu verhindern.“