Frauen in die Gremien - Ein „weiter so wie bisher“ ist nicht genug!

Bettina Fortunato

Anlässlich des morgigen Internationalen Frauentags erklärt die frauenpolitische Sprecherin der Linkfraktion Brandenburg, Bettina Fortunato:

 

„Entgegen den Erwartungen verschlechterte sich die Lebenssituation von Frauen in Brandenburg in den vergangenen Jahren. Es sind vor allem Frauen, die die Hauptlast in Krisenzeiten tragen und überwiegend in sogenannten systemrelevanten Berufen tätig sind. Relevante Anerkennung? Fehlanzeige! Stattdessen werden ihre unterbezahlten prekären Beschäftigungsverhältnissen ebenso wie die unbezahlte Sorgearbeit im Privaten noch immer als selbstverständlich behandelt. Gleichberechtigung sieht anders aus!

Die Ursache: Frauen sind in Entscheidungsebenen, Gremien und in der Politik weiterhin unterrepräsentiert. Das darf nicht so bleiben. Nur eine konsequente paritätische Gremienbesetzung ermöglicht es, Unternehmenskultur positiv zu verändern und politische Weichen in Richtung Gleichberechtigung zu stellen. Die aktuelle Entwicklung in Brandenburg geht jedoch in eine andere Richtung: Rechte Kräfte stellen zunehmend unverblümter die Demokratie von Grund auf in Frage, zementieren veraltete Rollenbilder und sind nicht selten im Kontext von radikalem Antifeminismus vorzufinden.

Was das für Frauen in Brandenburg bedeutet, zeigen die steigenden Zahlen an Gewaltdelikten gegen Frauen und deren Kindern, die sowohl ein Gewaltschutzgesetz als auch einen separaten Maßnahmenkatalog zur Umsetzung der Istanbul-Konvention im Land Brandenburg erforderlich machen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) wurden im Land Brandenburg im Jahr 2022 insgesamt 16 Frauen Opfer von Tötungsdelikten. 166 Frauen wurden Opfer von Vergewaltigungen/sexuellen Nötigungen/Übergriffen in besonders schweren Fällen, 231 Frauen Opfer von sexuellen Belästigungen, 1.063 Frauen Opfer von Nötigungen und 168 Frauen Opfer von sexuellem Missbrauch. 3.820 Frauen wurden Opfer von häuslicher Gewalt. Die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Fälle liegt bekanntlich höher.

Das diesjährige Motto der 34. Brandenburgischen Frauenwoche lautet ‚Dit könn‘ wa besser!‘. Wir sagen: Richtig, also Ärmel hochgekrempelt und losgelegt!“

Hinweis:

Morgen, am 8. März, veranstaltet die Linksfraktion im Brandenburger Landtag ihren traditionellen Frauentagsempfang – in diesem Jahr unter dem Motto „Beruf kennt (k)ein Geschlecht!“. Es liest u.a. Susanne Schmidt aus ihrem Buch „Machen Sie mal zügig die Mitteltür frei“ und berichtet aus ihrem Leben als Busfahrerin in Berlin. Für Sekt, Saft und kleine Köstlichkeiten ist gesorgt. Beginn: 18:00 Uhr, Ort: Landtag Brandenburg, 2. Stock, Raum 2.050, Eintritt: frei