Fernzughalt bei Tesla nur ein PR-Gag des Verkehrsministers

Andreas Büttner

Seit seinem Amtsantritt im November 2023 hat CDU-Verkehrsminister Rainer Genilke mit der Forderung Schlagzeilen gemacht, er wolle für einen Fernzughalt an dem für Tesla geplanten Neubaubahnhof Fangschleuse sorgen. Die Linksfraktion hakte mit einer kleinen Anfrage nach, auf welchen Daten und Fakten sich dieses Ansinnen stützt. Nun liegen uns die Antworten des Ministers vor (siehe Anlage). Dazu kommentiert Andreas Büttner, verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion:

Wie sich zeigt, hat der Verkehrsminister keinerlei Faktengrundlage für seine Bewertung, ein Fernzughalt bei Tesla sei möglich und sinnvoll. Wir haben gefragt: Wie viele Stopps soll es dort pro Tag geben? Der Minister macht keine Angabe. Wie viele ein- oder aussteigende Fahrgäste sind zu erwarten? Der Minister hat keine Ahnung. Wie viel würden zusätzliche Fernzughalte kosten? Der Minister weiß es nicht. Würde das Land sich an der Finanzierung beteiligen? Nein, zahlen soll die Deutsche Bahn. Könnte der Fernzug zwischen Berlin und Frankfurt/Oder dann auch mit Nahverkehrsticket genutzt werden? Der Minister macht keine Angabe.

Offensichtlich hat der Minister bis heute nicht einmal mit der Deutschen Bahn über seine Idee gesprochen. Obendrein könnten die für den Regionalverkehr geplanten Bahnsteige für längere Fernzüge zu kurz sein.

Angesichts dieser peinlichen Antworten muss ich feststellen: Der Fernzughalt bei Tesla ist nicht weiter als ein PR-Gag des Verkehrsministers. Seriöse Verkehrsplanung, die den Menschen in der Region des Leben leichter machen will, sieht anders aus. Da kann man nur warnen: Augen auf bei der Landtagswahl!

Zur Kleinen Anfrage