Es braucht ein flächendeckendes Angebot der vertraulichen Spurensicherung, an Gewaltschutz- und Traumaambulanzen und an Beratungsstellen!

Bettina Fortunato

Heute wird anlässlich des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25.11.) im Brandenburger Landtag die Anti-Gewalt-Flagge gehisst. Damit setzt die Politik ein Zeichen und stellt sich an die Seite gewaltbetroffener Frauen. Das diesjährige Schwerpunktthema lautet: #StellDichNichtSoAn – steh auf gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen.

Die frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Bettina Fortunato erinnert an die drastische Zunahme von Gewaltdelikten in den letzten Jahren und erklärt dazu:

 

“Gewalt hat viele Facetten: Sie reicht von körperlicher über psychische bis hin zu struktureller Gewalt. Alle Formen lassen sich im Alltag von Frauen finden und nehmen in den letzten Jahren drastisch zu. Sexualisierte Gewalt ist nur eine Form und selbst diese beginnt nicht erst bei der vollzogenen Vergewaltigung, sondern bereits bei übergriffigen Sprüchen und unangemessenen Blicken. In Deutschland erfahren zwei von drei Frauen in ihrem Leben sexualisierte Gewalt. Nur selten kommt es zu Verurteilungen, da es meist nur wenige oder gar keine Zeugen und Beweismittel gibt.

Der konsequente Ausbau der vertraulichen Spurensicherung im Land Brandenburg ist zu begrüßen, muss jedoch weiter vorangetrieben werden. Ebenso müssen auch Beratungsangebote flächendeckend und niedrigschwellig ausgebaut werden, damit sie allen betroffenen Frauen und Mädchen zur Verfügung stehen.

Als letzter Ausweg bleibt gewaltbetroffenen Frauen oft nur die Rettung in ein Frauenhaus. Doch noch immer müssen sie dafür weite Wege in Kauf nehmen oder werden aus Mangel an Plätzen fortgeschickt. Deshalb fordern wir auch weiterhin ein Frauenhausfinanzierungsgesetz, dass den flächendeckenden Ausbau von Frauenschutzeinrichtungen mit ausreichender Platzzahl, wie sie die Istanbul-Konvention festlegt, sichert.”