Jamlitz: Die Erinnerung wachhalten

Gedenkpolitik

Diesem Anliegen fühlten sich über 100 Menschen verpflichtet, die bei strömendem Regen an der Einweihung der Erweiterung der Open-Air-Ausstellung auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Lieberose (Jamlitz) teilnahmen. Unter ihnen war unsere Landtagsabgeordnete Andrea Johlige. Unmittelbarer Anlass war der 75. Jahrestag eines Massakers: Vom 2. bis zum 4. Februar 1945 ermordete die SS 1.342 Häftlinge in den Krankenbaracken des Lieberoser Lagers.

Es ist gut, dass sich das Land Brandenburg, der Bund, die Kommunen und viele ehrenamtlich Engagierte zusammengetan haben, um den Opfern ehrendes Gedenken zu erweisen. Viele von ihnen starben auch an Hunger oder durch Deportation nach Auschwitz oder in andere Vernichtungs- und Konzentrationslager.

Wie wichtig dieser Teil von Landespolitik ist unterstrich Peter Kotzan, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Museums der antifaschistischen Mahn- und Gedenkstätte Lieberose, der von den Angriffen auf das Museumsgebäude in jüngster Zeit berichtete und den Erhalt der „alten“ Gedenkstätte am Ortsrand von Lieberose forderte. Und Dr. Peter Fischer vom Zentralrat der Juden in Deutschland erinnerte daran, dass bereits vor drei Jahren der Antrag gestellt worden war, den Gedenkort Lieberose/Jamlitz in die Errichtungsverordnung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten aufzunehmen. Bis zum heutigen Tag liegt aber noch keine verbindliche Antwort vor.