Kinderschutz in Kitas und Schulen stärken!

Kathrin Dannenberg

Mit einem gemeinsamen Antrag wollen SPD, CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, DIE LINKE und BVB / Freie Wähler den Kinderschutz in Kitas und Schulen stärken!

Trotz vieler Verbesserungen in den letzten Jahren wird der Kinderschutz auch in Brandenburg noch nicht auf allen Ebenen im notwendigen Maß umgesetzt. Gute bundesrechtliche Regelungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen in Familien, Kita, Schule oder Freizeit sind vorhanden, diese müssen jedoch konsequent umgesetzt werden.

Kinderschutz braucht Erwachsene, die Kinderrechte achten und in Fällen von Verdacht auf Gewalt wissen, was zu tun ist. Insbesondere in Kitas und Schulen fehlt es hier noch zu oft an Wissen, Ressourcen und gut funktionierenden Netzwerken. Dies wollen SPD, CDU, Bündnis 90 / Die Grünen, DIE LINKE und BVB/Freie Wähler mit einem gemeinsamen Antrag „Kinderrechte und Kinderschutz in Schulen und in Kindertageseinrichtungen stärken“ (Drucksache 7/7652) ändern. 

Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die LINKE Kathrin Dannenberg:

„Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft, Kinder und Jugendliche zu jeder Zeit und an jedem Ort vor körperlicher, verbaler oder psychischer Gewalt zu schützen. Vor allem Kitas und Schulen müssen Schutzräume sein, in denen Kindern und Jugendliche Gehör finden, zugewandte Ansprechpersonen haben und bei Bedarf sofort Hilfe organisiert wird. Damit das gelingt, müssen wir Lehrkräfte und Erzieher*innen endlich unterstützen und sicherstellen, dass über ein landesweites auf Kindertageseinrichtungen und Schulen abgestimmtes Qualifizierungsprogramm mittelfristig an allen Kindertageseinrichtungen und Schulen mindestens eine Fachkraft im Kinderschutz sowie in den Kinderrechten ausgebildet ist.“

Elske Hildebrandt, Sprecherin für Familienpolitik und frühkindliche Bildung in der SPD - Landtagsfraktion:

„Die Sicherung von Kinderrechten ist der beste Kinderschutz. Das gilt für alle Institutionen, in denen sich Kinder und Jugendliche größtenteils aufhalten.

PädagogInnen in Krippen, Kitas, Heimen und Schulen haben die Verantwortung dafür, dass Kinder ihre Rechte wahrnehmen können. Dazu gehören Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte.

Diese Kinderrechte sind kein abstraktes Vereinbarungsziel, sondern müssen in jedem Mikroprozess der Bildungsarbeit verwirklicht sein.

Das ist eine grundlegende pädagogische Aufgabe, die wir mit diesem Antrag hervorheben und stärken wollen - wir brauchen wirksame Kinderschutzkonzepte und Kinderschutzprozesse.

Starke Fachkräfte = starke Kinderrechte = starke Kinder.“

Die kinderschutzpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion Kristy Augustin erklärt:

„Zur Gewährleistung eines wirksamen Schutzes unserer Kinder und zur Wahrung ihrer Rechte braucht es auch in Kitas und Schulen dafür sensibilisierte Fachkräfte. Wir müssen dafür sorgen, dass diese zielsicher wissen und darin gestärkt werden, wie sie mögliche Kindeswohlgefährdungen erkennen können, was in so einem Fall genau zu tun ist und wer Abhilfe schaffen kann. Gleichsam muss es darum gehen, alle am Kinderschutz beteiligten Akteure in die Lage zu versetzen, sich noch besser zu vernetzen.“

Dazu erklärt die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Die Folgen von Corona machen es einmal mehr deutlich: Kinder brauchen dringend eine Stärkung des Kinderschutzes und der Kinderrechte. Dies befördern wir mit drei Zielrichtungen:

1. Über ein auf Kitas und Schulen abgestimmtes Qualifizierungsprogramm und in Kooperation mit den Hochschulen wollen wir mehr Fachkräfte zu Kinderschutz und Kinderrechten ausbilden.

2. Kinderschutzkonzepte sollen in allen Schulen, Kitas, Einrichtungen der Jugendhilfe und des Sports gesetzliche Pflicht werden.

3. Wir prüfen, wie die Kooperation zwischen dem Gesundheitsbereich und der Jugendhilfe verbessert werden kann, z. B. durch Kinderschutzberatungen an Kliniken und durch interdisziplinär arbeitende Kinderschutzambulanzen.“

Die bildungspolitische Sprecherin der BVB / FREIE WÄHLER Fraktion Ilona Nicklisch ergänzt:

„Viele Quereinsteiger wollen eine Qualifizierung im Umgang mit den ihnen anvertrauten Kindern. Und selbst ausgebildeten Erziehern und Lehrern fällt es oft schwer, mit Problemen wie Gewalt und Mobbing gegen Kinder umzugehen. Im Landtag hatten wir schon oft auf diese Probleme hingewiesen. Wir freuen uns, dass unser gemeinsamer Antrag nun für die notwendigen Weiterbildungen sorgt, um Kinder an Kitas und Schulen vor Gewalt zu schützen.“

Hier finden Sie den Antrag