Gedenken in Berlin-Marzahn - Handeln für unsere Zukunft

Kurz vor den Olympischen Spielen errichtete die Stadt Berlin im Sommer 1936 eines der ersten kommunalen Zwangslager. Hierher wurden hunderte in Berlin wohnhafte Sinti und Roma zwangsweise umgesiedelt, etliche von ihnen waren in Brandenburg geboren worden oder hatten dort zeitweise ihren Wohnsitz. Sie mussten unter menschenunwürdigen Bedingungen leben, insbesondere viele Kinder überlebten dieses Lager nicht. Später wurden fast alle in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau transportiert; das sogenannte Zigeuner-Familienlager überlebte nur eine Minderheit.

Wir Brandenburger LINKE sind seit vielen bei dem jährlichen Gedenken dabei, in diesem Jahr vertrat unsere minderheitenpolitische Sprecherin Kathrin Dannenberg die Fraktion. Wir konnten dabei dem Landesverband deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg die Nachricht übermitteln, dass es dank unserer gemeinsamen Anstrengungen künftig in der Brandenburger Landesverfassung den Auftrag zum Kampf gegen den Antiziganismus geben wird, wie die spezifische Form des Rassismus gegen die Minderheit der Sinti und Roma genannt wird. Eine entsprechende Verfassungsänderung wird noch im Juni beschlossen werden. Ebenfalls im Juni diskutiert das Parlament über die Brandenburger Schlussfolgerungen aus dem Bericht der „Unabhängigen Kommission Antiziganismus“ – Grundlage ist die Antwort der Landesregierung auf eine Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE. Wir verbinden damit die Hoffnung, dass es gelingt, der Verfassung zügig die notwendigen landespolitischen „Taten“ folgen zu lassen.