Carsten Preuß besucht Waldarbeiterschule Kunsterspring

Forstausbildung

Am 16. Juni lud die Waldarbeiterschule zum „Tag der offenen Tür“ ein. Der Einladung folgte Carsten Preuß (MdL). Während eines Rundgangs mit Dr. Ralf Gruner, dem Leiter der Schule, gab es interessante Gespräche zu Ausbilungsinhalten und zur geplanten Forstreform. Preuß betonte, dass die Fraktion DIE LINKE im Brandenburgischen Landtag zur geplanten Forstreform seit Längerem die Diskussion mit den unterschiedlichen Akteuren der Branche führt. Dabei wird auch über die Zukunft der Waldarbeiter, über den Einstellungsstopp, über die Waldpädagogik und über die Stellenzielzahl diskutiert. Die Debatte beinhaltet auch die künftige Struktur der forstlichen Aufgaben.

Die Waldarbeitsschule Kunsterspring wurde 1952 als regionale Ausbildungsstätte für Forstfacharbeiter gegründet. Nach langfristigen Rekonstruktions- und Baumaßnahmen sind seit 2007 Gebäude und Lehrausstattung auf dem neuesten Stand. Das Land Brandenburg besitzt damit eine der modernsten forstlichen Bildungseinrichtungen Deutschlands. Neben der Berufsausbildung von Forstwirten bietet die Einrichtung ein vielseitiges Angebot an Weiterbildungen an. 40 Lehrlinge beginnen jährlich die Ausbildung, darunter auch Lehrlinge des Bundesforstbetriebs und von kommunalen Förstereien. Der Frauenanteil beträgt etwa 15 Prozent. Die Ausbildung gehört zu den vielseitigsten und anspruchsvollsten deutschlandweit. Unbefriedigend für die Auszubildenden ist der seit Jahren bestehende Einstellungsstopp bei der Landesforst. Deswegen plädierte Preuß für einen Einstellungskorridor bei den Waldarbeitern der Landesforst.

Die Lehrlinge fertigen in ihrer Ausbildung u.a. auch Kreatives aus Holz. Vorbildlich ist die Zusammenarbeit mit dem Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Die Wegweiser und Bänke im Naturpark stammen von den Lehrlingen der Waldarbeiterschule Kunsterspring. Auch die Waldpädagogik hatte seinen Platz beim „Tag der offenen Tür“. Bislang waren an den 18 Brandenburger Waldschulen insgesamt 35 Pädagogen beschäftigt. Künftig sind für deren Arbeit nur noch wenige Planstellen vorgesehen. "Die Waldpädagogik hat eine große Bedeutung für die Bildung von Kindern, die die Natur kennenlernen sollen", so Preuß. Brandenburg war übrigens das erste Bundesland, dass die Waldpädagogik zur Dienstaufgabe erhob.

Zu Gast waren am „Tag der offenen Tür“ auch die Berliner Forsten. Sie präsentierten ihre Waldpflegestrategie mit 6 PS! An drei Standorten kommen in den Berliner Wäldern jeweils 2 Pferdestärken zum Einsatz. Rückepferde gewährleisten eine bodenschonende und bestandsschonende Holzrückung. Rückepferde könnten auch eine gute Alternative für die Brandenburgischen Großschutzgebiete und sensiblen Waldgebiete sein. Darüber hinaus ist die Arbeitssicherheit das A und O der Ausbildung, denn die Forstwirtschaft gehört zu den Branchen mit hoher Arbeitsunfallgefahr. Das zeigte sich auch auf den Übungsplätzen. Hier wurde das Fällen von Bäumen unter Spannung vorgeführt.