Bettina Fortunato / Foto: © Ben Gross
Bettina Fortunato, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion
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Überall in Deutschland und darüber hinaus finden in diesen Tagen Demonstrationen und Veranstaltungen für mehr Rechte von Frauen statt: Es ist der „Internationale Frauentag“, der viele Frauen weltweit auf Plätze und Straßen treibt, wo sie für gleiche Chancen gegenüber Männern kämpfen.
So auch in Brandenburg: noch immer klafft hier eine Gehaltslücke, sind weniger von ihnen in Führungspositionen, erklärt unsere Frauenpolitische Sprecherin Bettina Fortunato:
„Der Kampf um Gleichberechtigung von Frauen und Männern muss wieder geführt werden. Es braucht starke weibliche Stimmen und offene männliche Ohren, denn Gleichberechtigung ist kein Frauenthema, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Seit über 100 Jahren wird der Internationale Frauentag begangen. Dieser Tag, der sowohl als „Weltfrauentag“ als auch als „Feministischer Kampftag“ bezeichnet wird, ist in vielen Ländern sogar ein gesetzlicher Feiertag. In Deutschland ist dies nur in den Bundesländern Berlin und Mecklenburg-Vorpommern der Fall. Die Grundintention reicht also vom Kampf bis hin zum Feiern und je nach aktueller Lage ist es über Jahrzehnte ein ständiger Wechsel zwischen Kampf um Rechte und dem Feiern von Erfolgen.
In diesem Jahr gibt es wenig zu feiern. Die Gleichberechtigung in der Arbeitswelt ist weder im Hinblick auf Beschäftigungsverhältnisse noch auf die Lohnentwicklung hergestellt, die Repräsentanz der Frauen in Leitungsebenen, Gremien und der Politik nimmt eher ab als zu und die Gewalt gegen Frauen und deren Kinder steigt stetig an.
Auch in Brandenburg steigen die Fälle von häuslicher Gewalt gegen Frauen wieder. Nach Polizeiangaben ereigneten sich von Mai bis Ende des vergangenen Jahres 3658 Delikte und damit 78 mehr als im gleichen Zeitraum des vorangegangenen Jahres. Zwei Übergriffe endeten tödlich.
Es wurden viele Chancen verpasst – so auch das gut angedachte Frauenhausfinanzierungsgesetz, das nun gänzlich gestoppt wurde. Die Istanbul-Konvention ist noch lange nicht umgesetzt.
Trotz aller bestehenden Gesetze scheint sich die Lage der Frauen aktuell eher zu verschlechtern. Die letzten Erfolge sind lange her.
Es ist wieder Zeit zu kämpfen – um Gewaltfreiheit, um gleiche Rechte im Berufsleben und um Rahmenbedingungen, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie schafft und somit ein ehrenamtliches oder politisches Engagement ermöglicht. Denn nur, wenn Frauen überall vertreten sind, kann Gleichberechtigung gelebt werden. Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit sind kein Sonderrecht, sondern ein Menschenrecht, das zur Selbstverständlichkeit werden muss.“
Die Frauen der Fraktion DIE LINKE fordern deshalb in einem Video auf Instagram einen „Neustart für Brandenburg“:
https://www.instagram.com/p/CphgI6uvuyp/
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