Zum Fahrplanwechsel: Statt sich mit fremden Federn zu schmücken, sollte der Verkehrsminister seine Hausaufgaben machen!

Andreas Büttner

Heute findet im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg ein großer Fahrplanwechsel statt. Mit den Netzen Elbe-Spree und Lausitz kommen umfangreiche Mehrleistungen auf die Schiene. Dazu erklärt der verkehrspolitische Sprecher Andreas Büttner:

"Ich freue mich auf diesen Fahrplanwechsel! 30 Prozent mehr Verkehr auf der Schiene sind ein großer Fortschritt. Auch von den moderneren, geräumigeren und komfortableren Zügen werden viele Menschen in der Hauptstadtregion profitieren. Trotzdem bleibt noch viel zu tun, wenn wir die Verkehrswende schaffen und den Verkehrsanteil von Bahn und Bus bis 2030 deutlich steigern wollen.

Es wäre deshalb wünschenswert, wenn sich Verkehrsminister Guido Beermann nicht mit fremden Federn schmückte, sondern seine eigenen Hausaufgaben machte. Denn die jetzigen Mehrleistungen basieren auf dem Landesnahverkehrsplan 2018 und wurden von der damaligen, rot-roten Landesregierung konzipiert, ausgeschrieben und vergeben.

Der aktuelle Landesnahverkehrsplan 2023 aus dem Hause Beermann hingegen hat bereits Verspätung. Und er enthält zahlreiche offene Baustellen. Drei Beispiele:

  • Brandenburgs bislang einziges Reaktivierungsprojekt – die ,Schorfheidebahn‘ (RB63) zwischen Joachimsthal und Templin – wird eingestampft.
  • Die Zukunft der RB73/74 in der Prignitz ist, nach der ursprünglich geplanten Abbestellung, weiterhin offen.
  • Konkrete Pläne für die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken mit Zeitplänen und Finanzierung fehlen.

Zu einer seriösen Verkehrspolitik gehört auch, den neuen Fahrplan im Frühjahr auszuwerten. Dann muss geschaut werden, wo sich Lücken zwischen Plan und Wirklichkeit auftun. Wo es hakt und zum Beispiel Anschlüsse nicht funktionieren, ist dann nachzusteuern."