Schlechter Überraschungscoup des Brandenburger Bildungsministeriums

Kathrin Dannenberg

Steit dem gestrigen Freitag ist bekannt, dass das Bildungsministerium für das kommende Schuljahr flächendeckende Kürzungen im Bereich der Stundenbudgets an den Schulen plant. Es wird vor allem Grund-und Oberschulen treffen.

Die Schulen haben gestern überraschend erfahren, dass immense Kürzungen auf sie zukommen werden.  Wichtige Stundenkontingente werden drastisch gestrichen. Vorrangig gekürzt wird an den Schulzentren, am Ganztag, am Förderunterricht, am Flex-Unterricht (also jahrgangsübergreifender Unterricht in Klasse 1 und 2) und bei den Teilungsstunden von Klassen. Die parallel in Aussicht gestellten Assistenzstellen sind nur Beruhigungspillen, um die eigentliche Lehrkräfteabsenkung in der Öffentlichkeit zu verkaufen.

Die Linksfraktion hat deshalb eine Sondersitzung des Bildungsausschusses gefordert. Ministerin Ernst soll für Aufklärung sorgen.

Noch am Mittwoch hatten Landesregierung und Koalition zum Antrag der Linksfraktion in der Landtagsdebatte wortreich erklärt, dass sie mit kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen die Bildungskrise im Blick und fest im Griff hätten. Ihre Maßnahmen würden darauf abzielen, die Lehrkräfte und damit auch die Kinder in Brandenburg zu stärken. Man wolle 200 Lehrerstellen nutzen, um mit Assistenzkräften und Schulsozialarbeitern zu unterstützen.

Pustekuchen. Stattdessen gestern die Rolle rückwärts.

Die Linksfraktion hatte einen Bildungsgipfel, eine Task Force und unter anderem zusätzliche Stellen für Schwerpunktschulen beantragt. Das wurde alles von der Koalition abgelehnt.

Andere Maßnahmen sind aber dringend notwendig. Funktionierenden Schulen Stunden wegzunehmen, ist der falsche Weg und sorgt noch mehr für Unruhe, Unverständnis und Ärger. Es wird nach Plänen der Ministerin genau die Kinder treffen, die gerade jetzt mehr Unterstützung bräuchten. Damit wird einer guten Bildung in Brandenburg die Zukunft verbaut.