Eine Zeitenwende in der Bildungspolitik ist dringend erforderlich
Anlässlich der Veröffentlichung des 20. INSM-Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag Brandenburg Kathrin Dannenberg:
„Das Bildungssystem steckt in einer Krise, die in Bund und Ländern hausgemacht ist. Fehlende Investitionen in die Bildungsinfrastruktur, der inkonsequente Kampf gegen Kinderarmut, föderalistische Egoismen einzelner Bundesländer bei der Lehrkräfteausbildung und der fehlende Wille, tiefgreifende Reformen im Bildungssystem miteinander zu verabreden, wird auf den Schultern unserer Kinder und Jugendlichen ausgetragen. Die Schere zwischen Kindern, die zu Hause ausreichend Unterstützung erhalten, und Kindern, deren Eltern dies nicht leisten können, wird immer größer.
Eine Zeitenwende in der Bildungspolitik ist dringend erforderlich! Dazu muss man aber auch in Bildung investieren, beginnend mit der frühkindlichen Bildung. Dafür reichen die Maßnahmen der Landesregierung und der Koalition von SPD, CDU und Grünen in Brandenburg nicht aus.
Wir brauchen dringend eine Fachkräfteoffensive für Kitas und Schulen, die Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kitas, sofort konkrete Unterstützungsmaßnahmen für Schulen, die Lehrerstellen nicht besetzen können, mehr Assistenzkräfte, d.h. die finanzielle und personelle Absicherung für den Aufbau von multiprofessionellen Teams in Kitas und Schulen, um auf die Bedürfnisse von Kindern besser eingehen zu können. All diese Vorschläge liegen der Landesregierung und der Koalition seit vielen Monaten vor. Konsequent gehandelt haben sie jedoch nicht.
Die jetzigen Verschlimmbesserungsvorschläge der CDU nutzen nichts: Die CDU fordert reflexartig die Erhöhung des Stundendeputats für Lehrkräfte, die ohnehin schon massiv unter der Mehrbelastung leiden und diese kaum noch stemmen können. Das ist weltfremd und zeugt von ihrer Unkenntnis, was tatsächlich in den Schulen los ist. Eine Lese-Schreiben-Rechnen-Garantie zu fordern, ohne für konkrete Unterstützung an den Grundschulen zu sorgen, ist schon fast zynisch. Unsere Schüler*innen brauchen gut ausgebildete Lehrkräfte, tägliche Unterstützung, Schulsozialarbeit und Schulgesundheitsfachkräfte. Wenn die CDU tatsächlich ernsthaft Bildungsqualität in Brandenburg entwickeln möchte, sollte sie sich in der Koalition für die Umsetzung unserer Forderung stark machen.“