Für Sicherheit, Zuversicht und Motivation an den Schulen sorgen

Kathrin Dannenberg

Quarantäne, Wechselunterricht, ungleiche Voraussetzungen für digitales Lernen, fehlende soziale Kontakte, die für das Lernen viel zentraler sind, als das Abarbeiten von Arbeitsblättern, kein gemeinsamer Sport- es herrscht seit Monaten Ausnahmezustand für unsere Kinder und Jugendlichen. Eltern und Lehrkräfte, Sozialarbeiter*innen geben sich große Mühe, aber die Pandemie hinterlässt Spuren bei den Kindern. Die Prioritäten des Bildungsministeriums liegen jedoch auf den Abschlussklassen, Klausuren, Tests, Leistungsbewertung, Versetzung-oder eher Sitzenbleiben. Anstatt für Motivation und Zuversicht zu sorgen, das neue Schuljahr zu organisieren, wird Leistungsdruck erzeugt. Das ist falsch!

Besser wäre es, bis zu den Sommerferien auf Tests und Zensuren zu verzichten, die Endjahreszeugnisse für nichtabschlussrelevante Klassen als Orientierung zu werten. Es sollte jedes Kind in die nächste Klassenstufe versetzt werden, in Ausnahmefällen können die Lehrkräfte mit den Eltern anders entscheiden. Wer glaubt, dass eine Wiederholung des Schuljahres und das herausreißen des Kindes aus dem Klassenverband positive Effekte hätte, ist auf dem Holzweg. Wichtiger wäre es, besorgten Eltern Zuversicht zu geben, dass die Voraussetzungen geschaffen werden, die Kinder im neuen Schuljahr gut zu fördern.

Vom Bund wird Geld kommen, das darf jedoch nicht für Bildungsgutscheine in Deutsch und Mathe als Nachhilfe nach dem Unterricht eingesetzt werden. Vielmehr müssen außerschulische Bildungsangebote gestärkt, die Förderung der Kinder in den Schulalltag integriert und letztlich für mehr Personal- besonders für Schulsozialarbeit an allen Schulen gesorgt werden. Die Lehrpläne sind zu entschlacken, um Zeit zum Lernen, üben und festigen, Zeit für Projekte und kreatives Arbeiten auch an außerschulischen Lernorten zu ermöglichen.

Unser Antrag wird vom Landeselternrat unterstützt. Der Landtag hat abgelehnt.

Zum Antrag; zum Mitschnitt der Rede.