Niederdeutsch: Erneut wurde kostbare Zeit verschenkt!

Kathrin Dannenberg

Seit Februar warteten wir auf ein Signal der Koalition zu unserem Niederdeutsch-Antrag, mehr Geduld ist kaum denkbar. DIE LINKE wollte, dass der Landtag die Regierung mit konkreten Aufgaben für den Schutz und die Revitalisierung des Niederdeutschen betraut. Ausgangspunkt dafür ist die 1999 in Kraft getretene Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen. Unser Antrag ist in enger Abstimmung mit dem Verein für Niederdeutsch in Brandenburg e.V. entstanden. Vor allem in zwei gemeinsamen Videokonferenzen haben wir uns gemeinsam dazu ausgetauscht, welche Aufgaben für den Erhalt und die Revitalisierung des Niederdeutschen vordringlich sind. Und die kamen dann in den Antrag! Bei einer dieser Konferenzen waren zwei führende Abgeordnete von SPD und CDU dabei, die die Anliegen unterstützten.

Dennoch kam das, was sich die niederdeutsche Sprachgruppe gewünscht hatte - ein fraktionsübergreifender Antrag - nicht zustande. Der Entschließungsantrag der Koalition geht zwar in die richtige Richtung, weshalb wir ihm - nach Ablehnung unseres Antrages – zustimmten, greift aber zu kurz. Der Antrag bestimmt weder die vorrangigen Maßnahmen noch nennt er ein Datum, bis zu dem die Regierung ihre kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen vorlegen soll. Man verweist lediglich auf die Bereiche, für die Brandenburg seit 1999 ohnehin Maßnahmen bestimmen muss. Wir sind gespannt, wann und wie die Landesregierung den gefassten Beschluss umsetzt.

Zum Mitschnitt der Rede.