Mehr Obstsalat für Schulkinder

Andreas Bernig in Großbeeren

Zutritt wie bei high-tech-Firmen, streng hygienisch fast wie im OP-Saal – so erlebte Dr. Andreas Bernig – Mitglied des Landtages für DIE LINKE – zusammen mit dem Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Potsdam-Mittelmark, Thomas Singer, im der ersten Woche des neuen Schuljahrs die Produktion von so etwas scheinbar Einfachem wie Obstsalat und geschältem und geschnittenen Obst bei der Firma mirontell in Großbeeren.

Die Einladung war aus der Tafelrunde für Verbesserung des Schulessens, die Dr. Bernig mit angeschoben hat, entstanden. Zwar bezeichnet der Geschäftsführer, Herr Schulze, die Firma bescheiden als Mittelständler. Aber sie gehört genau zu der Sorte Mittelständler, für die Deutschland bewundert wird. Mit knapp 60 Mitarbeitern ist sie einer der fünf Großen auf diesem Sektor in Europa.

Vor dem Rundgang durch die Produktion bleiben alle Ringe, Uhren, Kugelschreiber und ähnliches draußen. Sie könnten ja Keime einschleppen oder in das Produkt fallen. Hände waschen und desinfizieren ist Pflicht, bevor extra Kittel, Haube, Handschuhe, Überzieher für die Schuhe und Mundschutz verpasst werden. Das gilt bei jedem – auch nur kurzzeitigen Verlassen der Produktion. Die Vorschriften sind streng. Die Ware, frisches Obst, anspruchsvoll. Die Belegschaft ist international. Nicht jeder will unter den strengen Bedingungen und dann noch bei 4 Grad Celsius den ganzen Tag arbeiten. Das Eine wie das Andere zunehmend Normalität in der Wirtschaft. Für die Arbeitsbedingungen interessiert sich der immer noch aktive Gewerkschafter Andreas Bernig ausführlich. Die ausgeklügelte Logistik sichert, dass das Obst in Stücken oder Scheiben oder eben als Salat spätestens nach sieben Tagen gegessen ist. Das wollen die beiden Besucher auch für die Schulspeisung. Die Kernfrage wurde deutlich angesprochen: Was sind wir bereit für qualitätsvolles Essen für unsere Kinder auszugeben. Ist frisches Obst nicht besser als eine eingeschweißte Süßspeise mit Mindesthaltbarkeitsdauer Februar 2020? Damit schloss sich der Kreis, denn der Tafelrunde geht es um die Qualität für die Kinder. Nach Auffassung der beiden gewählten LINKEN ist gesundes, qualitätsvolles Schulessen eine Frage der Daseinsvorsorge und muss aus dem Bundeshaushalt für jedes Kind abgesichert werden. Dann muss es nicht jeden Tag Obstsalat geben, aber ein Mal pro Woche ist das auch drin.