Bader eröffnet Ausstellung gegen Hass und Diskriminierung

Potsdamer CSD

Am 8. Mai wurde auf dem Flur der Linksfraktion die Ausstellung „Hass bringt Dir nix!“ eröffnet. In  grafischer Form werden  bekannte Vorurteile aufgegriffen und durch die einfache und klare gestalterische Umsetzung ad absurdum geführt. „Die klare Botschaft: Wir alle sind gleich und doch verschieden. Wir können friedlich miteinander leben und wollen respektvoll miteinander umgehen. Soziale, religiöse, ökonomische, kulturelle oder sprachliche Unterschiede sind  keine Bedrohung sondern eine Chance. Wir geben dem Hass keine Nahrung“, so Diana Bader zur Eröffnung der Ausstellung.

Sie erinnerte gleichzeitig an den 8. Mai 1945 als Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus und die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht nach einem fast sechsjährigen Weltkrieg, der Millionen Menschenleben forderte. Für die deutschen Homosexuellen bedeutete der 8. Mai 1945 jedoch nicht das Ende der Verfolgung. Denn der Paragraf 175 überlebte die Nazis im Westen Deutschlands und führte zur Verurteilung von zehntausenden Männern. Während die DDR Ende der fünfziger Jahre auf die Strafverfolgung erwachsener Homosexueller weitgehend verzichtete, und den 175er 1968 abschaffte, wurde die Nazi-Fassung des Paragrafen in der Bundesrepublik noch fast ein Vierteljahrhundert weiter angewandt.

Erst 1994 hat der Deutsche Bundestag die vollständige Streichung des einschlägigen „Schwulenparagrafen“ beschlossen. Die Liebe zwischen Männern ist seither kein Fall mehr für die Staatsanwaltschaft. Und erst im vergangenen Jahr beschloss der Bundestag die Rehabilitierung der Opfer. „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Jede Willkür und jede sachwidrige Ungleichbehandlung ist der öffentlichen Gewalt untersagt“, heißt es im Artikel 12 der Brandenburger Landesverfassung. „Wenn wir alljährlich der Opfer des mörderischen Nazi-Regimes erinnern, gedenken wir auch der Homosexuellen. Es geht nicht mehr darum, den Anfängen zu wehren. Wir dürfen Hass niemals zulassen“, so Diana Bader.