Was tun mit dem Eisenhydroxid in der Spree?

Mit Unterstützung der LMBV haben sich die Lausitzer Abgeordnete Anke Schwarzenberg, der umweltpolitische Sprecher Thomas Domres und der wirtschaftspolitische Sprecher Matthias Loehr am 20. August einige Brennpunkte der Eisenhydroxid-Problematik angesehen.  Am Beispiel der Grubenwasserreinigungsanlage in Vetschau machten sich die Abgeordneten ein Bild von den Maßnahmen, die im Rahmen des Sofortprogramms gegen die Verockerung der südlichen Spreewaldzuflüsse ergriffen wurden. Nach Einschätzung der LMBV sollte es mit den bereits umgesetzten und noch geplanten Maßnahmen gelingen, die Spreewaldfließe vor Verockerung zu bewahren. Schwieriger ist die Situation an der Spree bei Spremberg, wo auch bei erfolgreicher Umsetzung aller Maßnahmen wohl nur eine Halbierung der Eisenfracht zu erwarten ist.

Bei Umsetzung der Maßnahmen fallen große Mengen von Eisenhydroxidschlamm an, die bei der Ausbaggerung von Fließen oder in Absetzbecken gewonnen werden. Die Frage, wie mit diesem Material umgegangen werden soll, ist in letzter Zeit zunehmend in den Focus der Diskussion geraten. Bei Raddusch und am Greifenhainer Fließ wurden Trocknungs- und Zwischenlagerplätze besichtigt.

Am besten wäre eine kommerzielle Verwertung des Eisenhydroxidschlamms. Hier war der Besuch der Produktions- und Umweltservice GmbH im sächsischen Lauta von besonderem Interesse. Die Firma verwertet in großem Umfang Eisenhydroxid und stellt daraus Granulate und Pulver zur Entschwefelung von Wasser und Gasen her. Anwendung finden diese Produkte beispielsweise in Biogasanlagen. Der Wermutstropfen: Derzeit ist nur die Verwertung von besonders reinem Eisenhydroxidschlamm wirtschaftlich darstellbar. Hingegen ist der ausgebaggerte Schlamm aus den Fließen und Absetzbecken zu stark mit organischen und anderen Bestandteilen verunreinigt. Zu dessen Nutzung laufen Forschungsprojekte, so dass hoffentlich zukünftig ein höherer Anteil verwertet werden kann. Allerdings wird immer auch ein größerer Teil Eisenhydroxidschlamm anfallen, der keiner wirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden kann.

Die Abgeordnete diskutierten mit den Vertretern der LMBV die verschiedenen Möglichkeiten der Zwischenlagerung, Deponierung und Einspülung in einen See und die damit verbundenen rechtlichen Rahmenbedingungen. Es gilt, zwischen den Auswirkungen der verschiedenen Entsorgungsvarianten abzuwägen.  Mit dem Spreetaler See wurde ein Gewässer besucht, auf dessen Grund bereits seit Längerem Eisenhydroxidschlamm eingespült wird. Für die Abgeordneten der LINKEN ist eine solche Option in Brandenburg nur denkbar, wenn negative Auswirkungen auf den See auch langfristig sicher ausgeschlossen werden können.